Vinho Verde
Vinho Verde: Portugals grüne Weinlandschaft
Das DOC-Weinanbaugebiet Vinho Verde (Costa Verde) erstreckt sich von Vale de Cambra im Süden, südlich des Douro, bis zum Fluss Minho im Norden, der die Grenze zwischen Portugal und Spanien markiert. Das Gebiet zeichnet sich durch hohe Niederschlagsmengen von bis zu 2000 Millimetern jährlich aus, wobei das Klima stark von den atlantischen Westwinden beeinflusst wird. Auf einer Gesamtfläche von 59.000 Hektar verteilen sich über 100.000 teils winzige Weinberge, die sich teilweise bis in Wohn- und Industriegebiete erstrecken.
Der Weinstil reicht von leichtem, säurebetontem Vinho Verde mit 8 bis 10 Volumenprozent Alkohol bis hin zu komplexen, mineralischen Weinen aus der Alvarinho-Traube, die insbesondere in der Region um Monção produziert werden und einen Alkoholgehalt von bis zu 13 Volumenprozent erreichen. Entlang des Flusses Lima sowie in der Umgebung von Braga, Barcelos und Guimarães entstehen aus der Loureiro-Traube eher leichte, süffige Weine, die hauptsächlich für den lokalen Markt bestimmt sind. Ein Vinho Verde, der nicht aus Alvarinho-Trauben hergestellt wurde, darf einen Alkoholgehalt von 11,5 Volumenprozent nicht überschreiten; andernfalls wird er unter der Bezeichnung Vinho Regional Minho vermarktet.
Da 90 Prozent der Weinberge kleiner als fünf Hektar sind, übernehmen meist Winzergenossenschaften die Weinproduktion. Die Loureiro- und Alvarinho-Reben werden vielerorts traditionell an hohen Pergolen (Tendone) gezogen, um die Trauben vor der Feuchtigkeit des Bodens und möglichen Schimmelkrankheiten zu schützen. Dazu werden sie an bis zu zwei Meter hohen Betonpfeilern emporgeleitet, während darunter Feldfrüchte angebaut werden. Moderne Rebflächen hingegen nutzen Drahtrahmenanlagen, um eine effizientere Mechanisierung der Arbeiten zu ermöglichen.