Sardinien
Cannonau eine der ältesten Reben...
...des Mittelmeerraum. Eine italienisch-holländische Forschergruppe will nun belegen, dass es sich beim Cannonau angeblich doch nicht, wie bisher angenommen, um eine von den Spaniern eingeführte Rebe handelt, sondern vielmehr um einen heimischen Weinstock. Ihre Studien sollen zeigen, dass schon die Ureinwohner Sardiniens, die Nuragher, dem Cannonau-Anbau frönten. Die Gruppe untermauerte ihre Theorie, veröffentlicht im August 2004, mit Funden bei archäologischen Ausgrabungen im Gebiet von Borore und dem Campidano: Neben Vasen und Urnen nuraghischen Ursprungs wurden hier Hunderte antike Traubenkerne gefunden. Bleibt nur noch die Sorte und Herkunft dieser Rebe über eine DNA-Analyse in Mailand zu bestimmen. Sollten die gefundenen Kerne wirklich zur Cannonautraube gehören, dann würde das erste verbürgte Zeugnis über den Weinanbau auf Sardinien aus dem Jahr 1200 v. Chr. stammen.
Sardegna - smaragdgrünes Wasser, herrliche Sandstrände, wildromantische Natur, enge Schluchten und nicht zuletzt charaktervolle, sehr eigenständige Weine. Die Insel gehört politisch zwar zu Italien, doch bildet sie eine Welt für sich.
Wie verschieden Sardegna vom übrigen Italien ist, erkennt man gerade an den Weinen, die ein Ergebnis langer Kulturgeschichte sind. Hier gibt es Rebsorten, die in Italien sonst fast nirgends anzutreffen sind: sie wurden von Phöniziern, den Karthagern, den Römern und den Spaniern eingebracht. Im Laufe der Jahrhunderte aber haben sie sich im Klima und auf dem Boden der Insel verändert, und die Geschmacksvorlieben der Sarden haben zu einem ganz eigenen Stil geführt. Typisch für die Insel sind die Sorten Vermentino, Torbato, Cannonau und Carignano, doch auch internationale Gewächse lieben die Sonne des Eilandes.