Alentejo
Julio Bastos von Dona Maria
Der Alentejo - "Jenseits des Flusses Tejo" -, der sich zwischen Tejo und Algarve erstreckt, unterteilt sich in Alto Alentejo und Baixo Alentejo (dem oberen und unteren Alentejo). Es ist Portugals am dünnsten besiedelte Provinz. Auf diesem Viertel der Staatsfläche leben gerade einmal 5% der etwa 10 Millionen Einwohner Portugals. Das weite, hügelig gewellte Land mit heißen und trockenen Sommern galt schon zur Zeit der Römer als die Kornkammer Portugals. Nirgendwo in Portugal findet man so adrette, liebevoll gepflegte Städte und Dörfer. Die Häuser werden alljährlich gekalkt.
Das Klima ist von grosser Trockenheit in den Sommer- und frühen Herbstmonaten gekennzeichnet. Die Landschaft ist geprägt durch ausgedehnte Ebenen und sanfte Hügel, Pinien- und Korkeichenwälder, alte Olivenhaine und grosse landwirtschaftlich genutzte Flächen, dazwischen weisse kleine Dörfer und auf den Hügeln die sog. montes, grössere Güter oder Bauernhöfe.
Der Weinanbau im Alentejo hat in jüngster Zeit einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Die einzelnen Regionen wurden vor wenigen Jahren zum DOC-Gebiet zusammengefasst. Das trocken-heisse Klima und die an kristallinem Kalkstein- und Schiefereinlagerungen reichen Böden bringen Weine mit erstaunlichen Fruchtaromen hervor, die auch jung schon vollmundig und weich sind. Rotweine aus dem Alentejo können Weinliebhaber zum Schwärmen bringen: fleischige, vollreife Beeren oder Früchte wie Kirschen und Pflaumen sind in der Fülle der Aromen deutlich wahrzunehmen.
Neue Klassifizierung als Vinho regional mit 5 DOC-Bereichen sind: Borba, Redondo, Reguengos, Portalegre, Vidigueira; sowie 3 IPR: Granja-Amareleja, Moura, Évora. Die wichtigsten roten Rebsorten sind: Alfrocheiro, Aragonez, Trincadeira, Periquita. Die wichtigsten weissen Rebsorten sind: Antão Vaz, Arinto, Roupeiro, Rabo de Ovelha, Tamarez.